| Spielerisch soll es werden | |||
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Schlaflose Nächte werden Bindnagel und Lang wohl in den nächsten Wochen bevorstehen, nicht so Peter Hogen, wenn er auf die neue Runde blickt: "Wir werden versuchen, die Sache spielerisch progressiv anzugehen und wollen in unserem ersten Oberliga-Jahr eine sorgenfreie Runde spielen." Mit dieser Aussage deutet der Spvgg.-Trainer an, dass die fußballerische Entwicklung seines Teams nicht mehr in den Kinderschuhen steckt. Gut ein Jahr ist es nun her, dass die Spvgg. Neckarelz im DFB-Pokal gegen den FC Bayern antrat und bundesweit Beachtung fand, da der Underdog selbst dort spielerische Akzente setzte. "Die Mannschaft lebt von ihrer Spielfreude. Wir wollen auch in der Oberliga Kombinationsfußball bieten", so Hogen. Darum freut sich der A-Schein-Inhaber, dass mit den Neuzugängen "das Niveau im Training nochmals deutlich gestiegen ist". Vor allem Denis Bindnagel und Marcel Throm ragen hier heraus. Beide kommen vom SV Sandhausen aus dem Profifußball und bildeten in der Hoffenheimer Mannschaft, die 2007 in die Zweite Bundesliga aufstieg, das Außenverteidigerduo. Diese Transfers sind in der Oberliga einmalig und zeigen zwei Dinge: Zum einen hat sich die Spielvereinigung einen hervorragenden Ruf erarbeitet, zum anderen ist man derzeit, auch durch das Bayern-Spiel und den Bogdan-Müller-Transfer zu Schalke 04, finanziell auf Rosen gebettet. Allerdings werden die beiden Neuen in Neckarelz nicht als Profis beschäftigt sein. Throm arbeitet wieder bei der SAP, Bindnagel beendet sein Fernstudium und steigt ins Berufsleben ein. Auch an diesen beiden Spielern lässt sich eine Vater-Sohn-Beziehung festmachen: Peter Hogen holte 1997 Marcel Throm von den A-Junioren des SV Waldhof zur SG Kirchheim, Denis Bindangel lotste er zur selben Zeit vom TSV Billigheim dorthin. Nun schließt sich der Kreis. Kugelrund lief auch die Vorbereitung, sieht man einmal von ein paar "Kinderkrankheiten" ab, so zum Beispiel, dass Daniel Mingrone und Marcel Throm nicht über die gesamte Distanz voll belastbar waren. In dem 24-Mann-Kader sind nun sämtliche Positionen mindestens doppelt besetzt. Trotzdem zeichnet sich die Startelf ab: Florian Hickel wird im Tor den Vorzug vor Rückkehrer Philipp Trautmann erhalten. Christian Fickert ist "der Fixpunkt in der Abwehr", Rolf Lang, Marcel Throm, dazu Denis Bindnagel, den Peter Hogen in Neckarelz offensiver sieht als die Trainer in Hoffenheim und Sandhausen, Marcel Gerstle, Heiko Throm und Christian Schäfer. Der 22-jährige Youngster, den sie in der Mannschaft "Kaiser" rufen, hat "nochmals einen Schritt nach vorne gemacht", sagt Peter Hogen über sein Riesentalent. Er wird, wie zuletzt in der Verbandsliga zunächst als Notlösung gedacht, weiter im Angriff spielen. Schäfer und Gerstle sind zudem so etwas wie die Vorzeige-Spieler: "Wir wollen auch jungen Spielern die Möglichkeit bieten, sich in dieser Klasse zu präsentieren." Die taktische Variabilität, welche die Spvgg. bereits in der Verbandsliga auszeichnete, soll auch in der Oberliga beibehalten werden. "Wir beherrschen zwei, drei Systeme", sagt Hogen. Die beiden "Sechser", die der Trainer Mitte der vergangenen Rückrunde installierte, werden auch zu Beginn der neuen Saison Bestand haben. Es ist aber auch ein "Tannebaum" mit 4-3-2-1 denkbar. Beim "Baby-Rennen" um den ersten Windel-Wechsel hat übrigens Denis Bindnagel gewonnen. Der Ex-Profi wurde am 20. Juli Vater einer Tochter, Rolf Lang freut sich seit 25. Juli über einen Jungen. Fränkische Nachrichten / von Redakteur Michael Fürst / 06. August 2010 |
Besondere Anlässe erfordern besondere Maßnahmen: Über weite Strecken der Saisonvorbereitung erhielten Denis Bindnagel und Rolf Lang von Peter Hogen die Erlaubnis, ihr Handy mit zu den Trainingseinheiten zu nehmen. Der Grund: Die beiden Frauen der beiden Spieler waren zu dieser Zeit hochschwanger und es konnte jeder Zeit "los gehen". Richtig los geht es für die Spvgg. Neckarelz am morgigen Samstag mit dem Heimspiel gegen den FC Villingen. Es wird die erste Oberliga-Partie in der Historie der Spielvereinigung.
